Chronik
Chronik der Gemeinde Krems in Kärnten
Wir haben eine Gemeindechronik und eine Vereins-CD!
Im Rahmen einer feierlichen Buch -und CD-Vorstellung konnte Bgm. Johann Winkler am Samstag, den 15. Mai 2010 dem zahlreich erschienenen und begeisterten Publikum die neue Gemeindechronik präsentieren. Umrahmt von der Trachtenkapelle Eisentratten, dem Frauenchor „ Die Liesner“ und der Volksmusikgruppe „Die Troadkastenmusi“, begleiteten Dr. Wilhelm Wadl und der Verfasser der Chronik, Dir. Horst Wilscher, das interessierte Publikum durch den Abend.
Die Chronik „Krems in Kärnten“ hat 274 Seiten und ist erschienen im Verlag des Kärntner Landesarchivs. Die Redaktion lag in den bewährten Händen von Dr. Wilhelm Wadl, Direktor des Kärntner Landesarchivs.
Die Chronik ist zum Preis von € 28,- im Gemeindeamt erhältlich und wird auf Anfrage auch gerne zugesandt.
Gleichzeitig wurde bei der Veranstaltung auch die neue Vereins-CD "Klingendes Krems in Kärnten" vorgestellt. Auf der CD findet man Titel des MGV Krems, der Trachtenkapelle Eisentratten, des Frauenchors "Die Liesner", des Ensembles "HaHaHa" und des Jugendblasorchesters Renn-Krem-Teurnia. Preis pro CD € 15,--
INHALT DER CHRONIK:
9 Themenbereiche über:
1. Gemeinde Krems in Kärnten
2. Klima, Geologie, Vegetation und Tierwelt im Gemeindegebiet
3. Aus der Geschichte unserer Gemeinde
4. Kirchen in unserer Gemeinde
5. Bedeutende Persönlichkeiten
6. Sagen und Geschichten
7. Kultur- und Vereinsleben
8. Wirtschaftsleben
9. Das 20. Jahrhundert
Geschichte
Geschichte der Gemeinde Krems in Kärnten
Seit dem 14. Jhdt. grub man in Innerkrems nach hochwertigem Brauneisenerz. In Eisentratten standen mehrere Hammerwerke, weshalb der Ort im 15. Jhdt. „Hammertratten“ genannt wurde. Am 13. August 1566 wurde das „Plahhaus“ (Hochofen) in Eisentratten in Betrieb genommen. Dieser Hochofen war mit dem in Kremsbrücke der erste Flossofen in Mitteleuropa. Das Eisen durfte durch ein Privileg Kaiser Ferdinand I. in das Friaulische, nach Istrien, nach Venedig und in andere "wallische" Orte verfrachtet werden. Aus dieser Zeit ist auch noch das "Türggenhaus" erhalten, der ehemalige Sitz des Jakob Türgg, des Gewerken und Erbauers dieses Hochofens.
Die Eisenbergbaue und Hüttenwerke gingen im 17. Jahrhundert in den Besitz der Grafen Lodron über, Graf Constantin ließ 1860 einen neuen Hochofen errichten. Dieser steht heute noch als Wahrzeichen der Gemeinde Krems. 1883 wurde der Hochofen zu Eisentratten für immer stillgelegt, Jahrzehnte vorher schon das Plähhaus in Kremsbrücke.
Die weite Entfernung vom Bahnanschluss und die abgelegenen Erzstätten waren schuld daran, dass der Betrieb für immer zum Stillstand kam.
Als einziges Baudenkmal des montanistischen Oberkärnten steht der Hochofen unter Denkmalschutz und ist seit 1949 im Besitz der Gemeinde.
Durch den Wegfall der eisenverarbeitenden Industrie sowie der sie begleitenden Fuhr- und Handwerkskapazitäten Ende des 19. Jahrhunderts verarmte die Bevölkerung im Liesertal, es begann eine neue Ära mit Agrar- und Forstwirtschaft. Viele Sägewerke entstanden und lieferten Holz bzw. Bretter ins benachbarte Italien,- so wie Jahrhunderte vorher das Eisen.
Die Katschbergstraße B 99 wurde errichtet, stetig erweitert, ausgebaut und modernisiert.
Heute, zu Beginn des dritten Jahrtausends, reisen täglich Tausende von PKW`s und LKW`s über die Tauernautobahn A 10 hoch über den Orten unserer Gemeinde. Sie ist der moderne Ersatz für die historische Römerstraße, des über 1000 jährigen Verbindungsweges von Nord und Süd über die Alpen.
Politische Entwicklung der Gemeinde:
Unter Kaiser Josef II entstanden sogenannte „Katastralgemeinden“ (KG), die aber keine Verwaltungskompetenzen hatten.
Durch die Niederlage 1809 gegen Napoleon musste der Villacher Kreis an die Franzosen abgetreten werden. Es entstanden Kantone (Bezirke) und Majorien (Gemeinden). Zum Kanton Gmünd gehörten die Gemeinden Gmünd, Eisentratten und Rauchenkatsch (Rennweg). Die Gemeinden erhielten zahlreiche Aufgaben übertragen, die Mairen (Bürgermeister) standen an der Spitze der Gemeinde. Eigene Steuern und Abgaben wurden zugestanden.
Nach der Zurückeroberung von Oberkärnten 1813 wurde die französische Verwaltungsgliederung beibehalten. Es entstanden die Hauptgemeinden Gmünd, Eisentratten und Rauchenkatsch. Jede Katastralgemeinde war eine Untergemeinde mit eigenen Gemeinderichtern und Ausschussobmännern.
1848 brachte eine Neuordnung von politischen Ortsgemeinden auf Basis der schon von Josef II geschaffenen Katastralgemeinden. So entstanden kleinste Gemeinden, wie z. B. Puchreit, aber auch Gemeinden mit großer Flächenausdehnung.
Der Großteil des Gebietes der heutigen Gemeinde Krems gehörte 1850 zu Gmünd. Reitern und St. Nikolai, ursprünglich bei Rennweg, wurden 1868 der Großgemeinde Gmünd zugeschlagen. Doch 22 Jahre später lösten sich die Landgemeinden von Gmünd und bildeten die riesige Gemeinde KREMSBRÜCKE.
1902 wurde von dieser die selbständige Gemeinde EISENTRATTEN abgetrennt, mit den KG`s Eisentratten, Nöring, Leoben und Kreuschlach.
1958 wurde die Ortsgemeinde Puchreit aufgelöst und der Gemeinde Eisentratten zugeschlagen.
1973 erfolgte die Zusammenlegung der Gemeinden Eisentratten und Kremsbrücke, wobei Kreuschlach an Gmünd abgetreten werden musste, aber ein Teil der Reichenau (Karlbad und Umgebung) der neuen Gemeinde zufielen.
Das Wappen der Gemeinde Krems in Kärnten
In Kremsbrücke und Eisentratten, einem Gebiet mit alter Eisenverarbeitung, wurden 1541 bzw. 1566 die ältesten Floßöfen Österreichs, vielleicht des gesamten deutsch-sprachigen Raumes, errichtet. Aus diesem Grunde zeigt das Wappen den im Jahre 1861 von Konstantin Grafen Lodron in Eisentratten errichteten, über zehn Meter hohen Hochofen, der bis 1883 in Betrieb stand und heute das Wahrzeichen der Gemeinde darstellt. Da sich der Hochofen in der lieblichen Landschaft des grünen Liesertales erhebt, wurde als Schildfarbe Grün ausgewählt.
Die amtliche Beschreibung des mit Urkunde vom 30. November 1983 verliehenen Gemeindewappens lautet:
„In Grün ein silberner Hochofen (Konstantin-Hochofen in Eisentratten).“
Die Fahne zeigt die Farben Grün-Weiß mit eingearbeitetem Wappen.
Wilhelm Deuer (Kärntner Landesarchiv)